Der Sparkasse Gießen-Achter sichert sich Gold – Regatta wird wegen Gewitters abgebrochen
Es war eine Regatta mit vielen Fragezeichen. Wie kommt
unsere Mannschaft mit dem neuen Boot auf der schwierigen Strecke des Mains
zurecht. Das Ergebnis – besser als die meisten anderen.
Bereits zum Zeitfahren konnten die Gießener ihre Ambitionen,
oben mitzufahren, unterstreichen. Im ersten Rennen der Saison schlugen sie
nicht nur ihren direkten Gegner – den Waldsee-Achter – sondern fuhren auch die
schnellste Zeit der Zweitligateams ein. Dafür sollten sie später belohnt
werden.
Im Zweiten Rennen ging es für die Ruderer aus Gießen gegen
den Achter aus Münster an den Start.
Der Main, sonst mit höheren Wellen, meinte es an diesem
Wochenende offenbar gut, mit der Mannschaft von der Lahn. Der
Zeitfahrlangsamste aus Münster konnte dem Sparkassen-Boot wenig entgegensetzen.
Vom Start weg, schob sich der Bug des neuen strahlend weißen Boots am
Münsteraner Boot vorbei und kam mit über einer halben Bootslänge Vorsprung ins
Ziel.
Im Viertelfinale mussten die Hessen dann gegen den Achter
der Fari-Hamburg an den Start. Die Hanseaten sind bekannt dafür, auf der
zweiten Streckenhälfte ihr Können zu beweisen. Mit einem sauberen Start konnten
sich die Gießener erneut schnell absetzen und ihren Vorsprung bis zur Ziellinie
verteidigen.
Mit aufkommendem Wind wurde der Main gegen Mittag dann doch welliger.
Im Halbfinale mussten die Ruderer von der Lahn gegen den Achter aus Hannover
ran. Dieses Mal erwischten die Niedersachen den besseren Start und konnten sich
früh etwas absetzen. Doch Steuerfrau Deborah Walther reagiert schnell und
forderte von den Ruderern einen kräftigen Zwischenspurt ein. Damit konnten die
Gießener sich wieder heran kämpfen. Mit brennenden Muskeln setzten sie früh zum
Endspurt an, trieben ihr Schiff durch die Wellen und konnten ihren Bug
schließlich an den Hannoveranern vorbei schieben.
Damit war stand fest – Gießen
fährt auf dem Main um Silber oder Gold. „Nach den Erfahrungen der letzten Jahre
hat es richtig gut getan, dass wir auch auf dem Main gut rudern und gewinnen
können“, freute sich Fabian Kröber nach dem Renntag.
Doch das Wetter machte den Teams einen Strich durch die
Rechnung. Kurz vor dem Finale gab die
Schifffahrtsverwaltung eine Gewitterwarnung heraus und sperrte den Main.
Doch das Wetter wurde auch zum Abend nicht besser. Unter starkem Regen und
Blitzen über der Frankfurter Skyline verkündete die Regattaleitung den Abbruch
des Renntages.
Nach dem Liga-Reglement werden in einem solchen Fall die
Ergebnisse des Zeitfahrens als Tageswertung übernommen. Mit der schnellsten
Zeit am Morgen hatten sich die Gießener damit den Tagessieg gesichert.
Passend zum Abbruch fand die Siegerehrung dann in strömendem
Regen statt. Die Gießener dürfen sich über ihre erste Goldmedaille seit drei
Jahren freuen. Silber erhielt Bremen, Bronze ging an Hameln. „Die Arbeit in den
letzten Monaten hat sich gelohnt“, so Trainer Rainer Koppmann, der mit der
Leistung seiner Mannschaft zufrieden war. „Jetzt gilt es Stabilität
reinzubringen, damit wir die Leistung auch in Münster abrufen können.“
Dort muss unsere Mannschaft beweisen, dass sie nach vier
gewonnenen Rennen auch das Finale gewinnen kann.
© Bilder: Ruder-Bundesliga/Alexander Pischke