Auf der zweiten Regatta der PRODYNA Ruder-Bundesliga kommt der Gießen-Achter nicht über einen 14 Platz hinaus.
„Besser werden.“ Das hatte sich die
Mannschaft des Gießen-Achters für das Rennwochenende in Dortmund vorgenommen. Doch
Pech, Pannen und das Material sollten den Gießener einen Strich durch die
Rechnung machen.
Pünktlich zum Zeitlauf der Gießener lebte der
Gegenwind auf dem neu angelegten Phönixsee auf. Heftige Böen machten es dem
Gießen-Achter schwer, an die Zeiten heranzukommen, die die anderen Boote vor
ihm vorgelegt hatten. Zwar konnte er sich deutlich gegen Berlin durchsetzen, im
Vergleich mit den anderen Teams kam er jedoch nur auf Platz 13.
Im Achtelfinale mussten die Hessen dann gegen
den Liga-Champion Krefeld, Pirna und Lübeck antreten. Bereits kurz nach dem
Start konnte Krefeld einen Vorsprung herausfahren. Dahinter jedoch blieb es bis
zur Streckenhälfte spannend. Dann jedoch versagte das Material der Gießener.
Die Verankerung des Stemmbretts löste sich aus dem Boot heraus. Um nicht noch
mehr zu beschädigen musste Ruderer Wieler deutlich an Kraft rausnehmen und der
Gießen-Achter die anderen Boote ziehen lassen.
Notdürftig repariert ging es im
anschließenden Viertelfinale gegen Lombardium Hamburg, Rüdersdorf und Dresden
an den Start. Erneut erwischten die Gießener einen guten Start. Nach den ersten
100 Metern konnte lediglich Hamburg seinen Bugkasten in Front schieben. Dann
plötzlich rissen die Schuhe eines Gießener. Der Ruderer verlor den Halt im Boot
und fing sich sofort einen Krebs – ein Ruderfehler, bei dem das Blatt im Wasser
hängenbleibt.
Wird sonst das Boot von vier Ruderern je
Seite gleichmäßig nach vorne getrieben, fiel nun von einem Schlag auf den
anderen ein Ruderer aus und bremste durch den Krebs das Boot einseitig ab. Die
Folge: Das Boot änderte schlagartig seinen Kurz, kam trotz Gegenlenkens auf die
Bahn der bis dahin gleichauf liegenden Rüdersdorfer und berührte die Riemen der
den Brandenburger.
Nach dem Zieleinlauf rissen die Rüdersdorfer
dann die Hände in die Luft. Jedoch nicht zum Jubel, sondern um Einspruch
einzulegen. Nach kurzer Beratung der Schiedsrichter stand das Ergebnis fest: Gießen
hatte Rüdersdorf – zwar unbeabsichtigt aber dennoch belangreich – behindert.
Die Boote wurden umgehend wieder an den Start gerufen.
Was die Ruderer im Gießener Boot nicht
wussten: auch wenn sie die Rennwiederholung nun mitfahren mussten, waren sie
bereits für den Lauf disqualifiziert und als letzter gesetzt.
„Die Entscheidung der Schiedsrichter war natürlich
richtig. Dass wir aber keine Möglichkeiten hatten, den Vorfall und die
Entscheidung im Team zu besprechen war sehr unglücklich“, wertete Teamchef Eric
Baumann den Vorfall.
Im Wiederholungsrennen bestätigte sich das
vorherige das Ergebnis. Hamburg siegte vor Dresden und Rüdersdorf. Gießen war
wegen der Disqualifikation letzter und musste nun um die Plätze 13 bis 15
fahren.
Im Halbfinale gab es ein Wiedersehen mit dem
Zeitfahrgegner vom Vormittag. Gegen Berlin konnte Gießen ein konzentriertes und
gutes Rennen fahren und die Hauptstädter klar hinter sich lassen.
Im Finale um die Plätze 13 und 14 musste sich
das heimische Boot dann mit Rüdersdorf messen. Die Brandenburger hatten sich im
Viertelfinale direkt für das Finale qualifiziert und so ein Rennen auf dem
Buckel. Alles Aufbäumen half nichts mehr – zur Streckenmitte mussten die
Gießener das Brandenburger Boot ziehen lassen. Am Ende des Renntages blieb
somit ein 14 Platz in der Tageswertung.
„Wir sind heute engagiert gefahren, hatten
aber zwischendurch einfach Pech. Natürlich hatten wir uns für das Wochenende mehr vorgenommen.
Da ist ein 14. Platz im Ergebnis
enttäuschend“, bewertete Ruderer Christopher Nübel denn Renntag. Gänzlich
abschreiben wollte Rainer Koppmann das Rennwochenende aber dennoch nicht: „Wenn
das Material mitgemacht hat, haben wir ordentlich gerudert. Mit der Leistung
hätten wir auch über unserer letztendlichen Platzierung rauskommen können“, ist
der Trainer überzeugt.
Der Gießen-Achter rutscht damit auf Platz 12
in der Tabelle. Die nächste Chance sich wieder in der Tabellenmitte zu
etablieren haben die Gießener am 2. August in Rüdersdorf bei Berlin.
Ruderer des Gießen-Achter in Dortmund waren:
Johannes Birkhan, Felix Gartenbach, Jan Haselhorst, Marcel Jürgens-Wichmann,
Fabian Kröber, Uli Köhler, Stefan Müller, Christopher Nübel, Falko Panter,
Sebastian Wiche, Torsten Wieler. Steuerfrau war Anna Lotz