Erst-Liga-Debüt mit solidem Ergebnis

Vor der beeindruckenden Kulisse Frankfurts und rund 40.000 Zuschauern gibt der Gießen-Achter auf dem Main sein Debüt in der ersten PRODYNA Ruder-Bundesliga und beendet die erste Regatta mit einem soliden 10. Platz.

Nachdem der Gießen-Achter im Zeitfahren die 11. schnellste Zeit eingefahren hatte, bekam er es im Achtelfinale mit dem Dole-Achter aus Hamburg zu tun. Die Nachbarvereine von der Außenalster, der Hamburger und Germania Ruderclub und der Ruder-Club Favorite Hammonia bilden in diesem Jahr eine Renngemeinschaft. Nicht nur diese Renngemeinschaft, auch der zum Mittag auffrischende Wind sollte es den Gießenern nicht leicht machen. Kurz nachdem die Gießener zum Warmrudern ablegten, brach auf Steuerbord die Strebe eines Auslegers. Um im Zeitplan zu bleiben musste zügig Ersatz beschafft und die neue Strebe eingebaut werden. Auch wenn der Schaden und der kurze Boxenstopp an der Konzentration zerrten, sammelten sich die Gießener wieder. Mit einem schnellen Start und hoher Schlagfrequenz überraschten die Ruderer von der Lahn die Hanseaten. Doch die Alsterruderer dachten nicht daran, das Gießener Boot ziehen zu lassen und konnten es zur Streckenmitte mit kräftigen Schlägen überholen. Mit 1,2 Sekunden Vorsprung kam der Dole-Achter deutlich als erster über die Ziellinie.


Im dritten Rennen wartete der Pirna-Achter in den Startblöcken. Erneut erwischten die Gießener einen starken Start und konnten ihren Vorsprung über die Strecke ins Ziel bringen. Im Halbfinale trafen unserer Ruderer dann auf die Mannschaft aus Rüdersdorf. Die Brandenburger, die in den vergangenen Jahren sehr gelungene RBL-Regatten auf dem Kalksee organisierten, hatten am Morgen eine starke Zeit Vorlauf errudert. Im Halbfinallauf hielten die Gießener jedoch dagegen. Bugball an Bugball kamen beiden Boote über die Ziellinie. Keiner der Mannschaften wagte es zu jubeln. Erst die Auswertung der Zielkamera löste die Spannung auf: Zwei Zehntel Sekunden Vorsprung hatte – Gießen.

Im Finale um die Plätze 9 und 10 ging es gegen den Lotto-Maschsee-Achter aus Hannover auf die Strecke. Nachdem beide Boote gut aus den Startblöcken gekommen waren, verfing sich zur Streckenhälfte ein Blatt der Gießener in den Wellen. So konnten sich die Niedersachsen vor das heimische Boot setzen. Den Gießenern fehlten zum Ende des Renntages die Kräfte um Hannover noch einmal gefährlich zu werden und mussten sich mit einer Sekunde Rückstand geschlagen geben.

„Die Regatta war gut für eine momentane Standortbestimmung. Jetzt wissen wir, wo wir noch arbeiten müssen. Angesichts der Bedingungen auf dem Main und dass hier wirklich die schnellsten Achter Deutschlands fahren, kann man mit dem Ergebnis zufrieden sein“, kommentierte Trainer Rainer Koppmann denn Renntag. „Schaut man sich die Zeiten der einzelnen Rennen an, sieht man aber auch, dass wir noch Potential haben“

Auch Teamchef Eric Baumann gab sich nach der Regatta entspannt. „Mit dem 10. Tabellenplatz sind wir im Rahmen unserer Erwartungen. Mit der Leistung von heute hätten wir in der zweiten Liga eine Medaille abgegriffen, in der ersten reicht es eben nur fürs Mittelfeld. Ziel für die nächste Regatta ist aber ein einstelliger Tabellenplatz.“
Auch im vergangenen Jahr war der Gießen-Achter in Frankfurt mit einem 10. Platz in die Saison gestartet.

Die Frankfurter Germania ließ es sich unterdessen nicht nehmen, bei ihrem Heimspiel auf dem Main aufzutrumpfen. Die Germanen setzten sich im Finale gegen den Ligachampion Krefeld durch und sicherten sich die Goldmedaille und die Tabellenführung.

Im Gießener Boot gerudert sind: Johannes Birkhan, Marcel Jürgens-Wichmann, Uli Köhler, Fabian Kröber, Stefan Müller, Christopher Nübel, Sebastian Wiche, Jan Haselhorst, Moritz von Zezschwitz und Falko Panter. Steuerfrau war Lisa Gerß.