Nachdem
der Gießen-Achter im Zeitfahren die 11. schnellste Zeit eingefahren hatte, bekam
er es im Achtelfinale mit dem Dole-Achter aus Hamburg zu tun. Die
Nachbarvereine von der Außenalster, der Hamburger und Germania Ruderclub und
der Ruder-Club Favorite Hammonia bilden in diesem Jahr eine Renngemeinschaft.
Nicht nur diese Renngemeinschaft, auch der zum Mittag auffrischende Wind sollte
es den Gießenern nicht leicht machen. Kurz nachdem die Gießener zum Warmrudern
ablegten, brach auf Steuerbord die Strebe eines Auslegers. Um im Zeitplan zu
bleiben musste zügig Ersatz beschafft und die neue Strebe eingebaut werden. Auch
wenn der Schaden und der kurze Boxenstopp an der Konzentration zerrten,
sammelten sich die Gießener wieder. Mit einem schnellen Start und hoher
Schlagfrequenz überraschten die Ruderer von der Lahn die Hanseaten. Doch die
Alsterruderer dachten nicht daran, das Gießener Boot ziehen zu lassen und konnten
es zur Streckenmitte mit kräftigen Schlägen überholen. Mit 1,2 Sekunden Vorsprung
kam der Dole-Achter deutlich als erster über die Ziellinie.
Im
dritten Rennen wartete der Pirna-Achter in den Startblöcken. Erneut erwischten
die Gießener einen starken Start und konnten ihren Vorsprung über die Strecke
ins Ziel bringen. Im Halbfinale trafen unserer Ruderer dann auf die Mannschaft
aus Rüdersdorf. Die Brandenburger, die in den vergangenen Jahren sehr gelungene
RBL-Regatten auf dem Kalksee organisierten, hatten am Morgen eine starke Zeit
Vorlauf errudert. Im Halbfinallauf hielten die Gießener jedoch dagegen. Bugball
an Bugball kamen beiden Boote über die Ziellinie. Keiner der Mannschaften wagte
es zu jubeln. Erst die Auswertung der Zielkamera löste die Spannung auf: Zwei
Zehntel Sekunden Vorsprung hatte – Gießen.
Im
Finale um die Plätze 9 und 10 ging es gegen den Lotto-Maschsee-Achter aus
Hannover auf die Strecke. Nachdem beide Boote gut aus den Startblöcken gekommen
waren, verfing sich zur Streckenhälfte ein Blatt der Gießener in den Wellen. So
konnten sich die Niedersachsen vor das heimische Boot setzen. Den Gießenern
fehlten zum Ende des Renntages die Kräfte um Hannover noch einmal gefährlich zu
werden und mussten sich mit einer Sekunde Rückstand geschlagen geben.
„Die
Regatta war gut für eine momentane Standortbestimmung. Jetzt wissen wir, wo wir
noch arbeiten müssen. Angesichts der Bedingungen auf dem Main und dass hier
wirklich die schnellsten Achter Deutschlands fahren, kann man mit dem Ergebnis
zufrieden sein“, kommentierte Trainer Rainer Koppmann denn Renntag. „Schaut man
sich die Zeiten der einzelnen Rennen an, sieht man aber auch, dass wir noch
Potential haben“
Auch
Teamchef Eric Baumann gab sich nach der Regatta entspannt. „Mit dem 10.
Tabellenplatz sind wir im Rahmen unserer Erwartungen. Mit der Leistung von
heute hätten wir in der zweiten Liga eine Medaille abgegriffen, in der ersten
reicht es eben nur fürs Mittelfeld. Ziel für die nächste Regatta ist aber ein
einstelliger Tabellenplatz.“
Auch
im vergangenen Jahr war der Gießen-Achter in Frankfurt mit einem 10. Platz in
die Saison gestartet.
Die
Frankfurter Germania ließ es sich unterdessen nicht nehmen, bei ihrem Heimspiel
auf dem Main aufzutrumpfen. Die Germanen setzten sich im Finale gegen den
Ligachampion Krefeld durch und sicherten sich die Goldmedaille und die
Tabellenführung.
Im
Gießener Boot gerudert sind: Johannes Birkhan, Marcel Jürgens-Wichmann, Uli
Köhler, Fabian Kröber, Stefan Müller, Christopher Nübel, Sebastian Wiche, Jan
Haselhorst, Moritz von Zezschwitz und Falko Panter. Steuerfrau war Lisa Gerß.